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Für den Fall, dass ich bereit bin Organe zu „spenden“, bin ich mir folgender Tatsachen bewusst und mit allen damit verbundnen Folgen für mich, einverstanden:
Im Falle einer schweren, lebensbedrohlichen Erkrankung mit unmittelbar drohendem tödlichen Ausgang, stimme ich einer Hirntoddiagnostik bei mir, zu. Dies ist die Voraussetzung für eine spätere Organentnahme. Mir ist bewusst, dass die Hirntoddiagnostik sehr schmerzhaft sein kann und mich möglichweise im Sterbeprozess behindert.[1] Mir ist bekannt, dass die Strapazen der Hirntoddiagnostik das Ergebnis „Hirntod“, überhaupt erst hervorrufen können. Danach wäre die Bahn frei für eine Organentnahme. Mir ist bekannt, dass Hirntote bereits nachweislich wieder zu Bewusstsein gekommen sind und dass „Hirntod“ eine sehr willkürlich festgelegte, kontrovers diskutierte, rein juristische Festlegung ist. Nachgewiesen Hirntote, sind nicht tot. Das ist mir bekannt. Sie können zeugen und Schwangerschaften austragen. Sie können viele lebendige Reaktionen zeigen. Mir ist bekannt, dass Hirntote Lebende sind. Brauchbare Organe können nur Lebenden entnommen werden. Organe Verstorbener sind zur Transplantation unbrauchbar. Ich weiß, dass ich deswegen möglicherweise wiederbelebt werde, sollte ich vor einer erfolgten Organentnahme versterben. Nur Lebende sind für eine Organentnahme nützlich.
Ich stimme deshalb meiner Tötung zum Zweck der Organentnahme für einen mir unbekannten Menschen zu. Medizinische Fachkräfte nennen diesen Vorgang auf internationaler Ebene: „justified killing“, also „berechtigte Tötung“.[2]
Das tue ich im Wissen darum, dass diese Menschen mit meinen Organen auch einen Teil meiner Lebenskraft erhalten. Wenn Organe von mir noch lebendig sind, ist mein vollständiges Sterben und ein vollständiger Tod unmöglich und friedlich nicht erreichbar. Welche Konsequenzen daraus für mich und mein mögliches, nachtodliches Seelenleben entstehen könnten, ist mir nicht bekannt. Das kann mir kein Mensch mit Sicherheit sagen. Da ist alles offen und alles möglich. Dieses beachtliche Risiko nehme ich bewusst zur Kenntnis. Ich weiß auch, dass transplantierte Organe oft abgestoßen werden oder die Immunmedikamente oft zu Krebs bei den Überlebenden führt. Dennoch stimme ich einer Organentnahme und meiner dazu notwendigen Tötung zu.
- Ich weiß, dass kein Mensch beweisen kann, dass nach meinem Tod alles zu Ende ist und meine Organe dann nur noch nützlicher Abfall sind.
- Ich bin bereit das erhebliche Risiko meines möglicherweise gestörten Sterbeprozess für eine Organentnahme bei mir, einzugehen.
Ort, Datum | Unterschrift |
LITERATURHINWEISE
- Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V, auf: https://initiative-kao.de/die-konsequenz-aus-moeglicher-widerspruchsregelung-und-gzso (13.01.2020), Aufgerufen am 11.08.2020 ↑
- Robert D. Truog/Franklin G. Miller, Rethinking the Ethics of Vital Organ Donations, in: Hastings Center Report, 38(2008) 6, S. 41ff. ↑