Ich …………………………………………………………. trage mich mit dem
Gedanken, ein Organ an ……………………………………………… abzugeben.
Mir ist klar, dass das ein schwerwiegender Eingriff in meine Gesundheit ist, der nicht meiner Gesundung dient. Deswegen werde ich dadurch danach auch als schwerbehindert anerkannt werden. Dadurch kann es zu arbeitsrechtlichen Schwierigkeiten am Arbeitsplatz oder bei der Arbeitssuche kommen. Ich kläre, ob das für mich eine Rolle spielt.
Ich muss nicht nur klären lassen, ob ich selbst gesund genug für den Eingriff bin. Ich muss auch feststellen, ob meine Krankenkasse schriftlich bestätigt, den OP Eingriff und mögliche Folgekosten zu übernehmen. Das ist nicht immer gegeben.
Mir ist klar, dass mein Organ vom Empfänger, der Empfängerin abgestoßen werden kann. Das ist nach kurzer oder längerer Zeit möglich. Gründe für eine Abstoßung trotz Medikamenten sind nicht sicher bekannt. In einem solchen Fall, könnten Gefühle bei mir entstehen, die diesen Schritt sehr bedauern. Der ganze Einsatz war dann umsonst, mein Schaden bleibt aber. Da gibt es keine Garantien. Das nehme ich zur Kenntnis.
Ich trage dafür Sorge, dass die Entscheidung ein Organ von mir bei lebendigem Leib abzugeben, von mir selbst kommt. Kein Familienrat oder keine tränenreiche Bitte darf mich da mitreißen. Es ist mein Körper und ich bin zu nichts verpflichtet. Niemand hat ein Recht auf meine Organe.
Es ist für mich eindeutig und sicher geklärt, dass mich nur ein sehr persönliches Vertrauensverhältnis zu einer Entscheidung für eine Organabgabe bewegen darf.
Ich nehme zur Kenntnis, dass dadurch subtil belastende Ansprüche meinerseits an Empfänger entstehen könnten. Dieses Vertrauensverhältnis und die Organspende darf nicht dazu führen, dass ich bestimmte Verhaltensweisen von der empfangenden Person erwarte. Ehepartner können sich trotz Organspende in andere Menschen verlieben und Kinder können trotz alledem, nach Australien auswandern. Eine Organspende gibt keinem Menschen Macht über andere. Wer gibt, sollte reinen Herzens sein und nichts an bestimmten Verhaltensweisen erwarten. Es gehört menschliche Größe dazu, mögliche Enttäuschungen bei sich zu lassen. Andererseits wäre ein dramatisches Zerwürfnis wohl unausweichlich.
Sollte ich versterben und eines meiner Organe noch lebend auf der Welt unterwegs sein, kann mir niemand glaubhaft garantieren, dass das nicht zu Schwierigkeiten bei meinem eigenen Sterbeprozess führt. Es ist möglich, wenn auch nicht sicher.
Auch nehme zur Kenntnis, dass ich klaren Sinnes folgende mögliche Folgewirkungen einer Organentnahme bei mir in Kauf nehme:
- Wundblutungen
- Wundinfektionen
- Taubheit
- Narbenbruch
- Blutgerinsel
- Depressionen
- Chronisches Müdigkeitssyndrom das mich beruflich und privat sehr einschränken kann
Das alles kann meine Lebensqualität möglicherweise deutlich beschränken, auch wenn die Gefahr daran zu versterben, gering sein mag.
Wenn ein schwunghafter Handel mit Organen jenseits der Legalität – der Menschen in Notlagen zu einer Lebendspende veranlasst – verhindert werden soll, darf ich mich nur zu einer Organspende für einen mir bekannten Menschen entscheiden.
All das nehme ich zur Kenntnis und bin damit einverstanden.
Ort, Datum | Unterschrift |