Der Hirntod – Lebenslauf einer Definition

Vor­be­mer­kung: Die Dar­stel­lung der Ereig­nis­se stützt sich auf Stu­di­en von For­schern, die auf Ori­gi­nal-Unter­la­gen der Hirn­tod-Kom­mis­si­on von 1968 Zugriff hat­ten: David Roth­man[1], Peter Sin­ger[2], Mita Gia­co­mi­ni[3] und Mar­tin Per­nick[4] zitie­ren aus Brie­fen und frü­hen Ent­wür­fen, Scott Hen­der­son[5] wid­met der Geschich­te der Hirn­tod­de­fi­ni­ti­on ein auf­schluss­rei­ches Kapitel.

Am 3.12.1967 lei­te­te der süd­afri­ka­ni­sche Arzt Chris­tia­an Bar­nard das Team, das zum ers­ten Mal einem Men­schen erfolg­reich ein Herz trans­plan­tier­te – erfolg­reich nur inso­fern, als der Pati­ent die 4 ½‑stündige Ope­ra­ti­on über­leb­te, wenn auch nur acht­zehn Tage. Die Spen­de­rin war eine 25-jäh­ri­ge Frau, die sich bei einem Unfall eine schwe­re Kopf­ver­let­zung zuge­zo­gen hat­te. Bar­nard war­te­te nach ihrem Kreis­lauf­still­stand etwa 3 Minu­ten, dann ent­nahm er ihr Herz. Dass sei­ne Akti­on als Hel­den­tat bekannt wur­de, lag nur an der libe­ra­len süd­afri­ka­ni­schen Gesetz­ge­bung.[5, S. 7]

Ein Kol­le­ge Bar­nards, der japa­ni­sche Chir­urg Juri Wada, mach­te ganz ande­re Erfah­run­gen. Am 8.8.1968 erklär­te er einen ertrun­ke­nen Jugend­li­chen für hirn­tot, ent­nahm ihm das Herz und trans­plan­tier­te es einem ande­ren Jugend­li­chen mit einer ange­bo­re­nen Herz­krank­heit. Der Organ­emp­fän­ger über­leb­te drei Mona­te, und Dr. Wada wur­de des Mor­des beschul­digt: Der Spen­der habe noch gelebt, der Emp­fän­ger sei gar nicht so krank gewe­sen und hät­te ohne Trans­plan­ta­ti­on viel län­ger leben kön­nen. Dr. Wadas Ruf war rui­niert, auch wenn es nie zu einer Ver­ur­tei­lung kam. Erst in den neun­zi­ger Jah­ren konn­te die Trans­plan­ta­ti­ons­me­di­zin nach west­li­chem Vor­bild in Japan eta­bliert wer­den.[6],[7]

Die­se Bege­ben­heit spie­gelt das Miss­trau­en wider, dem die Trans­plan­ta­ti­ons­me­di­zin Ende der sech­zi­ger Jah­re auf­grund ihres Zugriffs auf leben­de Orga­ne in vie­len Län­dern begeg­ne­te. Die Trans­plan­ta­ti­ons­me­di­zin hat­te zu der Zeit eini­ge Anfangs­schwie­rig­kei­ten über­wun­den. Es gab Pati­en­ten, die das Risi­ko der Trans­plan­ta­ti­on ein­ge­hen woll­ten, und es gab Chir­ur­gen, die dar­auf brann­ten, ein neu­es chir­ur­gi­sches Gebiet mit­zu­ge­stal­ten. Es gab eine ers­te wirk­sa­me Immun­sup­pres­si­on. Es gab noch kei­ne siche­re Organquelle.

Die meis­ten Chir­ur­gen ent­nah­men die Orga­ne wie Bar­nard bei sei­ner Erst­tat von kli­nisch Toten.[8], S. 895 Die War­te­zeit nach dem Herz­still­stand war noch nicht ein­heit­lich gere­gelt. Kri­ti­ker bean­stan­de­ten auch, dass auf eine Reani­ma­ti­on ver­zich­tet wur­de. Die Qua­li­tät der Orga­ne war um so schlech­ter, je mehr Zeit zwi­schen Herz­still­stand und Organ­ent­nah­me ein­ge­räumt wur­de. Oft konn­ten nur die Nie­ren ver­pflanzt wer­den. Vor allem aber stan­den die Trans­plan­ta­ti­ons­chir­ur­gen immer mit einem Bein im Gefängnis.

Teams in Bel­gi­en hat­ten schon Orga­ne von tief Koma­tö­sen ent­nom­men, dies war aber auf Ein­zel­fäl­le begrenzt. Auf dem Ciba-Sym­po­si­um über Trans­plan­ta­ti­on in Edin­burgh 1966 berich­te­te der bel­gi­sche Chir­urg Guy Alex­and­re über acht Nie­ren­ent­nah­men von koma­tö­sen Pati­en­ten und ern­te­te all­ge­mei­ne Ent­rüs­tung.[9],[10],[11],[12] Koma-Pati­en­ten gal­ten damals noch als selbst­ver­ständ­lich leben­dig. Über eine Hirn­tod­de­fi­ni­ti­on wur­de gespro­chen, die Mehr­heit der Teil­neh­mer schreck­te aber vor einer ver­bind­li­chen Rege­lung zurück und setz­te lie­ber wei­ter­hin auf eine indi­vi­du­el­le ärzt­li­che Ent­schei­dung am Kran­ken­bett.[3, S. 1473]

Vie­le Ame­ri­ka­ner betrach­te­ten damals die Tätig­keit der Trans­plan­ta­ti­ons­me­di­zi­ner mit gro­ßem Arg­wohn. Einer­seits hat­ten sie Angst davor, im Schein­tod getö­tet zu wer­den, und ande­rer­seits woll­ten sie nicht, dass ihr Ster­ben unnö­tig ver­län­gert wird.[3, S. 1471],[4, S. 17],[5, S. 14] Um sie zu beschwich­ti­gen und um den Chir­ur­gen Rechts­si­cher­heit zu schaf­fen, muss­te die Organ­ent­nah­me ein­heit­lich gere­gelt werden.

Die­ser Auf­ga­be stell­te sich der Bos­to­ner Anäs­the­sist Hen­ry K. Bee­cher, der sich als Kri­ti­ker unethi­scher For­schungs­prak­ti­ken einen Namen gemacht hat­te[13] und nun das For­schungs­kon­troll­ko­mi­tee am Mas­sa­chu­setts Gene­ral Hos­pi­tal der Har­vard Medi­cal School (HMS) in Bos­ton lei­te­te. Gemein­sam mit dem renom­mier­ten Bos­to­ner Trans­plan­ta­ti­ons­chir­ur­gen Joseph Mur­ray (ers­te erfolg­rei­che Nie­ren­trans­plan­ta­ti­on 1954) bean­trag­te er im Okto­ber 1967 beim Dekan der Har­vard Medi­cal School, Robert Ebert, ein Komi­tee grün­den zu dür­fen, um die Defi­ni­ti­on des Todes auf der Basis neue­rer medi­zi­ni­scher Erkennt­nis­se zu aktua­li­sie­ren. Zur Begrün­dung führ­te er an, die Kli­ni­ken sei­en vol­ler Trans­plan­ta­ti­ons­an­wär­ter.Brief vom 30.10.1967, zitiert in [1, S. 24],[2, S. 160],[3, S. 1474]. Die Erlaub­nis wur­de ihm Anfang Janu­ar 1968 erteilt, einen Monat nach der ers­ten Herz­trans­plan­ta­ti­on. Dies war vor­aus­seh­bar, denn die Har­vard Medi­cal School war damals ein füh­ren­des Trans­plan­ta­ti­ons­zen­trum und hat­te gro­ßes Inter­es­se an einer mög­lichst hohen Rechts­si­cher­heit bei Organ­ent­nah­men.[1],[3],[5]. In einem Brief an Joseph Mur­ray vom 4.1.1968 spricht Dekan Ebert von „pio­nee­ring inte­rest“[1, S. 161],[3, S. 1474].

Unter den drei­zehn Mit­glie­dern des Komi­tees, das Bee­cher für sein Pro­jekt grün­de­te, waren zehn ärzt­li­che Kol­le­gen, dar­un­ter Anäs­the­sis­ten, Trans­plan­ta­ti­ons­me­di­zi­ner und Neu­ro­lo­gen, sowie ein Jurist, ein Theo­lo­ge und ein His­to­ri­ker[3, S. 1474]. Bereits nach sechs Mona­ten ver­öf­fent­lich­te das Komi­tee in der renom­mier­ten Zeit­schrift Jour­nal of the Ame­ri­can Medi­cal Asso­cia­ti­on sein Ergeb­nis: „A defi­ni­ti­on of irrever­si­ble coma“.[14]

Die Hirn­tod­de­fi­ni­ti­on basier­te auf Vor­ar­bei­ten von Inten­siv­me­di­zi­nern. In den fünf­zi­ger Jah­ren hat­te der tech­ni­sche Fort­schritt es mög­lich gemacht, schwer­kran­ke Pati­en­ten durch künst­li­che Beatmung am Leben zu erhal­ten. Nicht alle Pati­en­ten pro­fi­tier­ten davon. Bald gab es vie­le Pati­en­ten, die nach einem Unfall oder nach einer nur teil­wei­se erfolg­rei­chen Reani­ma­ti­on schwe­re Hirn­schä­den hat­ten und weder leben noch ster­ben konn­ten.[15] Die fran­zö­si­schen Neu­ro­lo­gen Pierre Mol­la­ret und Mau­rice Gou­lon präg­ten für die­se Pati­en­ten 1959 den Begriff Coma dépas­sé („jen­seits des Komas“).[16] Zu dem Syn­drom gehör­ten Bewusst­lo­sig­keit, Reflex­lo­sig­keit, feh­len­de Spon­tan­at­mung und Null­li­nie im EEG. Es wur­de nicht als ein Zustand des Todes gedeu­tet, son­dern als ein Zustand, in dem die Pati­en­ten kei­ne Aus­sicht hat­ten, noch ein­mal zu gene­sen, und der so den Abbruch aller inten­siv­me­di­zi­ni­schen Maß­nah­men recht­fer­tig­te. Ein Gesetz mit einer Neu­de­fi­ni­ti­on des Todes war dazu nicht not­wen­dig, eben­so wenig wie heu­ti­ge Inten­siv­me­di­zi­ner eine gesetz­li­che Grund­la­ge brau­chen, um ohne auf­wän­di­ge Hirn­tod­dia­gnos­tik aus­sichts­lo­se Behand­lun­gen abbre­chen zu können.

Bee­chers Team bezog sich nicht aus­drück­lich auf das Coma dépas­sé. Statt des­sen setz­te es irrever­si­bles Koma mit Tod gleich, benann­te es in Hirn­tod um und mach­te es zum Kri­te­ri­um für die Zuläs­sig­keit von Organ­ent­nah­men. Zum Nach­weis des Hirn­to­des führ­te es Hirn­tod­kri­te­ri­en auf, die zu den von Mol­la­ret und Gou­lon 1959 auf­ge­führ­ten Dia­gno­se­kri­te­ri­en noch eini­ge hinzufügten:

Tabel­le: Hirn­tod­kri­te­ri­en nach Bee­cher 1968 [14]

  • Koma: Bewusst­lo­sig­keit, kein Erwe­cken durch Schmerzreize
  • Aus­fall der Pupillen‑, Horn­haut- und Wür­ge- und Husten-Reflexe
  • Aus­fall der Schmerz­re­ak­ti­on im Gesichts­be­reich (N. trigeminus)
  • Pup­pen­kopf­phä­no­men: kei­ne Augen­be­we­gung bei Gesichtsdrehen
  • Aus­fall der Spon­tan­at­mung (Apnoe-Test)
Aus­schluss von:
  • Seda­ti­va
  • Unter­küh­lung
  • Into­xi­ka­ti­on, Sepsis
  • meta­bo­li­sche Entgleisung
Nach­weis der Unum­kehr­bar­keit:
  • War­te­zeit: 12, 24 oder 72 h je nach Schä­di­gung und Alter
  • appa­ra­ti­ve Zusatz­dia­gnos­tik (nur bei Kin­dern bis 2 Jah­ren zwin­gend vorgeschrieben): 
    • Null­li­nie im EEG
    • Nach­weis eines Durch­blu­tungs­stopps in Hirn­per­fu­si­ons­szin­ti­gra­fie oder Doppler-Sonografie
    • Aus­fall akus­tisch oder soma­to­sen­si­bel evo­zier­ter Potentiale

Als Begrün­dung für die Not­wen­dig­keit der neu­en Hirn­tod­de­fi­ni­ti­on nann­te Bee­chers Team das Inter­es­se der Inten­siv­me­di­zi­ner, bei unheil­bar Kran­ken die The­ra­pie ein­stel­len zu kön­nen. Erst an zwei­ter Stel­le wur­den die Erfor­der­nis­se der Trans­plan­ta­ti­ons­me­di­zin angeführt.

Die kana­di­sche Sozi­al­wis­sen­schaft­le­rin Mita Gia­co­mi­ni ging Ende des letz­ten Jahr­tau­sends der Fra­ge nach, wel­che Inter­es­sen das Ad Hoc Komi­tee 1968 lei­te­ten.[3] Sie hat­te Gele­gen­heit, die „Hen­ry K. Bee­cher Manu­scripts“ im Archiv der Har­vard Medi­cal School ein­zu­se­hen, die unter ande­rem Vor­ent­wür­fe des Arti­kels, unver­öf­fent­lich­te Rand­be­mer­kun­gen und den zuge­hö­ri­gen Brief­wech­sel ent­hal­ten. Gia­co­mi­ni kommt zu dem defi­ni­ti­ven Ergeb­nis, dass die Inter­es­sen der Trans­plan­ta­ti­ons­me­di­zin maß­geb­lich in die Hirn­tod­de­fi­ni­ti­on ein­ge­flos­sen sind und dass die Belan­ge der Inten­siv­me­di­zin vor­ge­scho­ben wur­den, um dies nicht zu offen­kun­dig zu machen. Sie nennt meh­re­re Grün­de für ihre Einschätzung:

  • In den spä­ten sech­zi­ger Jah­ren waren unheil­bar koma­tö­se beatme­te Pati­en­ten auf ame­ri­ka­ni­schen Inten­siv­sta­tio­nen zwar prä­sent, aber das Pro­blem war nicht neu und wur­de in der Regel unter der Hand gelöst.[3, S. 1471],auch [5, S. 12] Die Erfor­der­nis­se der Trans­plan­ta­ti­ons­chir­ur­gie hin­ge­gen waren brand­ak­tu­ell. Die Fra­ge lau­te­te, auf den Punkt gebracht: Wie kann ich leben­de Orga­ne von toten Spen­dern erhal­ten? Das Ad Hoc Komi­tee schuf genau das Kunst­pro­dukt, das dazu erfor­der­lich war: den Hirntod.
  • Der Ent­wurf wur­de mehr­fach über­ar­bei­tet und genau auf die Erfor­der­nis­se der Trans­plan­ta­ti­ons­me­di­zin zuge­schnit­ten. So wur­de die ursprüng­lich geplan­te Beob­ach­tungs­zeit zum Nach­weis der Irrever­si­bi­li­tät von drei­mal 24 Stun­den (so im Arti­kel-Ent­wurf vom 11.4.1968) auf Drän­gen eines Trans­plan­ta­ti­ons­chir­ur­gen auf 24 Stun­den gesenkt[3, S. 1475]. Der Trans­plan­ta­ti­ons­chir­urg Joseph Mur­ray setz­te den Wort­be­stand­teil „Tod“ (statt „Koma“) durch und akzep­tier­te das vom Neu­ro­lo­gen Robert Schwab vor­ge­schla­ge­ne „irrever­si­ble Koma“ allen­falls als Syn­onym[3, S. 1477]. Noch in der vor­letz­ten Fas­sung vom 3.6.1968 wur­den die Inter­es­sen der Trans­plan­ta­ti­ons­me­di­zin als pri­mä­rer Grund für die neue Defi­ni­ti­on genannt, in der End­fas­sung ste­hen an ers­ter Stel­le die Inter­es­sen der Inten­siv­me­di­zin. Dazu pas­send exis­tiert ein Brief von Dean Ebert, der dar­auf dräng­te, die Trans­plan­ta­ti­ons­me­di­zin nicht zu pro­mi­nent zu nen­nen.zitiert in [1, S. 26],[3, S. 1475]

Bereits im Juni 1968 berich­te­te Bee­cher über ethi­sche Pro­ble­me bei hoff­nungs­los bewusst­lo­sen Pati­en­ten und pos­tu­lier­te, dass in sol­chen Fäl­len die lebens­er­hal­ten­den Maß­nah­men been­det und die Orga­ne zur Hei­lung Ande­rer ver­wen­det wer­den soll­ten.[17] In einem Vor­trag führt H. Bee­cher spä­ter (1971) offen aus, dass die Hirn­tod­de­fi­ni­ti­on so gewählt wur­de, dass die Orga­ne von Hirn­to­ten noch ver­wert­bar sind[18], zitiert in [1, S. 26].

Die offi­zi­el­len Ver­laut­ba­run­gen vie­ler Trans­plan­ta­ti­ons­me­di­zi­ner, der Haupt­grund für die Hirn­tod­de­fi­ni­ti­on sei die Not­wen­dig­keit gewe­sen, bei tief koma­tö­sen Pati­en­ten mit infaus­ter Pro­gno­se die inten­siv­me­di­zi­ni­schen Maß­nah­men ein­zu­stel­len, wer­den mitt­ler­wei­le auch von pro­mi­nen­ten Prot­ago­nis­ten der Trans­plan­ta­ti­ons­me­di­zin ange­zwei­felt. So räumt der ame­ri­ka­ni­sche Neu­ro­lo­ge Eel­co Wij­dicks 2018 ein, dass die Belan­ge der Trans­plan­ta­ti­ons­me­di­zin einen gro­ßen Ein­fluss hat­ten[19], und der ame­ri­ka­ni­sche Ethi­ker Robert Truog stell­te 2018 klar, dass die Trans­plan­ta­ti­ons­chir­ur­gie von der Hirn­tod­de­fi­ni­ti­on am meis­ten pro­fi­tiert hat[20]. Bereits 2003 ver­trat der aus­tra­li­sche Häma­to­lo­ge I. Ker­ridge in einer Dis­kus­si­on die Posi­ti­on, dass der Hirn­tod dem Bedarf der Trans­plan­ta­ti­ons­me­di­zin zuzu­schrei­ben sei, die Inten­siv­me­di­zin kom­me gut ohne ihn aus[21].

Aber zurück ins Jahr 1968. Die Hirn­tod­de­fi­ni­ti­on des Ad Hoc Komi­tees wur­de begeis­tert auf­ge­nom­men und brach­te die Trans­plan­ta­ti­ons­me­di­zin in Schwung. Noch 1968 wur­den welt­weit 100 Herz­trans­plan­ta­tio­nen durch­ge­führt. Der Auf­wand für die ers­te Herz­trans­plan­ta­ti­on in den USA war enorm: Dem Pati­en­ten wur­den 304 Pints (143,8 Liter) Blut trans­fun­diert, die Kos­ten betru­gen für dama­li­ge Maß­stä­be unglaub­li­che 30.000 Dol­lar.[3, S. 1471],[4, S. 13]

Die Ergeb­nis­se der ers­ten Herz­trans­plan­ta­tio­nen waren jedoch ent­mu­ti­gend. Mehr als 70% der Pati­en­ten star­ben in den ers­ten vier Mona­ten nach der Ope­ra­ti­on, nur ein Pati­ent über­leb­te län­ger als elf Mona­te. Nach dem Tod von Bar­nards zwei­tem Pati­en­ten und Rekord­über­le­ber im August 1969 ver­ein­bar­ten die Trans­plan­ta­ti­ons­chir­ur­gen ein welt­wei­tes Mora­to­ri­um für Herz­trans­plan­ta­tio­nen, das 10 Jah­re lang galt[5, S. 896],[22],[23]].

Für Nie­ren­trans­plan­ta­tio­nen wur­den aber wei­ter­hin hirn­to­te Spen­der gesucht, und der Bedarf stieg rasant an. Als sich abzeich­ne­te, dass nur sehr weni­ge Koma-Pati­en­ten die stren­gen Hirn­tod-Kri­te­ri­en von 1968 erfüll­ten, wur­den die­se wei­ter gelo­ckert. Refle­xe wur­den als auto­ma­ti­sche Reak­tio­nen auf Rücken­marks­ebe­ne gedeu­tet und waren nun kein Hin­der­nis mehr für die Dia­gno­se Hirn­tod.[24],[25] Auch eine Null­li­nie im EEG wur­de rela­ti­viert, und die Beob­ach­tungs­zeit wur­de auf bis zu sechs Stun­den gesenkt[26].

Die weni­gen kri­ti­schen Stim­men ver­hall­ten ohne Wir­kung. Einer der ers­ten Kri­ti­ker war der deut­sche Phi­lo­soph Hans Jonas, der von 1955 bis 1977 an der New School for Social Rese­arch in New York lehr­te. Er führ­te unter ande­rem an, dass der Hirn­tod den Todes­zeit­punkt will­kür­lich vor­ver­leg­te und Organ­ent­nah­me daher Vivi­sek­ti­on sei. Die genaue Gren­ze zwi­schen Leben und Tod sei nicht bekannt.[26] In einer spä­te­ren Schrift recht­fer­tig­te er sich gegen Anfein­dun­gen von ärzt­li­cher Sei­te und stell­te fest, dass die Inter­es­sen der Trans­plan­ta­ti­ons­me­di­zin in die Hirn­tod­de­fi­ni­ti­on ein­ge­flos­sen sei­en und ihre wis­sen­schaft­li­che Wert­frei­heit befleckt hät­ten. Der alte Leib-See­le-Dua­lis­mus sei in einen Kör­per-Gehirn-Dua­lis­mus umge­deu­tet wor­den, ohne Rück­sicht dar­auf, dass auch ein hirn­to­ter Kör­per die Kon­ti­nui­tät der Per­son wei­ter­füh­re und kei­nes­wegs zu Fremd­zwe­cken genutzt wer­den dür­fe.[27]

Das Ad Hoc-Komi­tee hat­te 1968 dar­auf ver­zich­tet, die Hirn­tod­de­fi­ni­ti­on zu begrün­den. Dies hol­te 1978 – 1981 eine staat­lich ein­ge­setz­te Orga­ni­sa­ti­on nach, The President’s Com­mis­si­on for the Stu­dy of Ethi­cal Pro­blems in Medi­ci­ne and Bio­me­di­cal and Beha­vi­oral Rese­arch. 1981 prä­sen­tier­ten die Exper­ten in einer 177 Sei­ten-Publi­ka­ti­on ihr Ergeb­nis: Als Begrün­dung für die Gleich­set­zung des Hirn­tods mit dem Tod des Men­schen führ­ten sie an, das Gehirn sei der Inte­gra­tor des Orga­nis­mus und der Orga­nis­mus wür­de nach sei­nem Aus­fall zeit­nah zusam­men­bre­chen.[28] In einer zeit­glei­chen Ver­öf­fent­li­chung ver­trat der ame­ri­ka­ni­sche Neu­ro­lo­ge James Ber­nat die glei­che Begrün­dung.[29] Noch im Jahr 1981 wur­de der Hirn­tod in den meis­ten Staa­ten der USA im Uni­form Deter­mi­na­ti­on of Death Act (UDDA) gesetz­lich als Tod des Men­schen fest­ge­schrie­ben. Die meis­ten west­li­chen Län­der folg­ten nach und nach dem Bei­spiel, Deutsch­land erst 1997.

In Deutsch­land nahm der Wis­sen­schaft­li­che Bei­rat der Bun­des­ärz­te­kam­mer die Argu­men­ta­ti­on der President’s Com­mis­si­on 1993 auf. In Anleh­nung an eine Aus­ar­bei­tung des Esse­ner Geis­tes­wis­sen­schaft­lers Die­ter Birn­ba­cher[30] führ­te er aus, dass der irrever­si­ble Aus­fall sämt­li­cher Hirn­funk­tio­nen nicht nur den Ver­lust der Bewusst­seins­fä­hig­keit nach sich zie­he, son­dern auch die Steue­rung sowie die Inte­gra­ti­on der Orga­ne been­de und damit für den Men­schen als leib­lich-see­li­sche Ein­heit in jeg­li­cher Hin­sicht den Tod bedeu­te.[31]

Zwei­fel am Hirntod

Wäh­rend deut­sche Trans­plan­ta­ti­ons­chir­ur­gen immer noch eisern am Hirn­tod­kon­zept fest­hal­ten und kri­ti­sche Stim­men[32],[33],[34] erfolg­reich igno­rie­ren, ist in den USA das Ver­trau­en in das Hirn­tod­kon­zept längst ins Wan­ken gera­ten. Grund dafür ist eine Rei­he kli­ni­scher Studien.

1998 zeig­te der ame­ri­ka­ni­sche Neu­ro­lo­ge Alan Shew­mon, dass der Hirn­tod nicht auto­ma­tisch zum Zusam­men­bruch des Orga­nis­mus führt, und wider­leg­te damit die Theo­rie, dass das Gehirn als Inte­gra­tor zum Funk­tio­nie­ren des Orga­nis­mus unent­behr­lich ist.[35] 1999 wies der bra­si­lia­ni­sche Neu­ro­lo­ge Cice­ro Coim­bra dar­auf hin, dass ein rever­si­bles ischä­mi­sches Hirn­ödem (Pen­um­bra) einen Hirn­tod vor­täu­schen kann. Er warn­te vor dem Apnoe­test, bei dem im Rah­men der Hirn­tod­dia­gnos­tik eine bis zu 10-minü­ti­ge Tren­nung vom Beatmungs­ge­rät abge­war­tet wird. Die dabei auf­tre­ten­de Hypo­xie kön­ne ein ohne­hin schlecht durch­blu­te­tes Gehirn schä­di­gen und so den Hirn­tod erst erzeu­gen.[36] Auf die­se Mög­lich­keit hat­ten die Ber­li­ner Neu­ro­lo­gen Gabri­el Curio und Peter Marx bereits 1987 in einem Leser­brief hin­ge­wie­sen.[37] Der ame­ri­ka­ni­sche Neu­ro­lo­ge Eel­co Wij­dicks ließ 2008 41 Gehir­ne von Hirn­to­ten neu­ro­pa­tho­lo­gisch unter­su­chen. Kei­nes der Gehir­ne wies die erwar­te­te schwe­re ischä­mi­sche Nekro­se auf.[38] Eben­falls 2008 führ­te der ame­ri­ka­ni­sche Radio­lo­ge Lio­nel Zuckier angio­gra­phi­sche Nach­un­ter­su­chun­gen bei 188 Pati­en­ten durch, die als hirn­tot dia­gnos­ti­ziert wor­den waren. In 11% konn­te er noch eine Hirn­durch­blu­tung nach­wei­sen.[39]

Um die Hirn­tod­de­fi­ni­ti­on zu ret­ten und die Trans­plan­ta­ti­ons­me­di­zin wei­ter recht­lich abzu­si­chern, sah sich der ame­ri­ka­ni­sche President’s Coun­cil of Bio­e­thics, der dem Deut­schen Ethik­rat ent­spricht, gezwun­gen, den Begriff „Leben“ neu zu defi­nie­ren: Im Dezem­ber 2008 erklär­te er die akti­ve Aus­ein­an­der­set­zung mit der Umwelt zum not­wen­di­gen Kri­te­ri­um für Leben.[40] Die­se Defi­ni­ti­on setz­te sich jedoch nicht durch.

Das Hirn­tod­kon­zept wur­de zudem durch Unter­su­chun­gen belas­tet, die welt­weit erheb­li­che Unter­schie­de in der Hirn­tod­dia­gnos­tik nach­wie­sen[41],[42],[43].

Quel­len:

  1. Roth­man, David J.: Stran­gers at the bedside: a histo­ry of how law and bio­e­thics trans­for­med medi­cal decis­ion­ma­king. New York, 1991, S.148 – 167.
  2. Sin­ger, Peter: Rethin­king life & death – The col­lap­se of our tra­di­tio­nal ethics. New York 1994/2008, S. 20 – 37.
  3. Gia­co­mi­ni, Mita: A chan­ge of heart and a chan­ge of mind? Tech­no­lo­gy and the rede­fi­ni­ti­on of death in 1968. Social Sci­ence & Medi­ci­ne 44 (1997, 10, Juni), 1465 – 1482.
  4. Per­nick, Mar­tin S.: Brain death in a cul­tu­ral con­text: the recon­s­truc­tion of death, 1967 – 1981. In: Young­ner, Stuart J.; Arnold, Robert M.; Scha­pi­ro, Renie: The defi­ni­ti­on of death – Con­tem­po­ra­ry con­tro­ver­sies. Lon­don, 1999, S. 3 – 33.
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