Aktuell

Stetoskop

Annäherungen an den Tod

Das Wissen um die Vorgeschichte ist dabei unerlässlich: Ist der Ausfall der Hirnfunktionen Folge einer schweren Hirnschädigung, etwa nach einem massiven Schlaganfall, oder einer Tablettenintoxikation? Der intoxikierte Patient kann das Bild eines Hirntods zeigen, obwohl seine Hirnfunktionen nicht irreversibel erloschen sind und nach Abklingen der Medikamentenwirkung wiederherstellbar sind. Deshalb weisen die Richtlinien der Bundesärztekammer auf die Gefahr einer Verwechslung von Hirntod und Intoxikation hin.

Doch wie oft kennen die Ärzte auf der Intensivstation tatsächlich die Vorgeschichte des Patienten? Wie oft sind sie ausreichend skeptisch, wenn ein Patient nach einem Verkehrsunfall eingeliefert wird? Der Unfall kann Folge einer Medikamentenüberdosis sein.

Mehr noch: Ein Patient, der tatsächlich einen Schlaganfall hat, kann zugleich eine Medikamentenintoxikation aufweisen, die aber durch die eher ins Auge fallenden Symptome des Schlaganfalls kaschiert wird. Erschwerend kommt schließlich hinzu, dass intensivpflichtige Patienten mit begleitenden Herz-Kreislaufproblemen oft Leber- und Nierenfunktionsstörungen haben. Medikamente, die einen Hirntod imitieren, werden dann sehr viel langsamer abgebaut und ausgeschwemmt und wirken dadurch länger als üblich.

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Unversehrt sterben! Konfliktfall Organspende

Rezension des Buches:
Dieses Buch ist in mehrfacher Hinsicht —politisch, medizinisch, juristisch und spirituell— ein wichtiges Buch.

Die Autorin lässt uns berührend und fesselnd - fast wie in einem persönlichen Gespräch- an ihrer Geschichte im Kampf gegen die Transplantationsmedizin(er) teilhaben. Wir erfahren zunehmend schockiert, betroffen und empört, was eine Organ-"Spende" eigentlich ist, nämlich die Organentnahme bei einem noch lebenden Menschen, der im Sterben liegt.

Im Falle ihres Sohnes ist sogar fraglich, ob wirklich alles getan wurde, um sein eigenes Leben zu retten und ob die Feststellung des Hirntodes korrekt verlief.

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NORDWESTRADIO Gesprächszeit mit Dr. med. Martin Stahnke

Ein immer noch sehr aktuelles Interview mit Dr. med. Martin Stahnke das erstmals im Januar 2013 von Nordwestradio im Rahmen der Reihe "Gesprächszeit" ausgestrahlt wurde.

Die von Dr. med. Martin Stahnke vorgebrachten Zweifel an der Definition des Hirntodes und den Tests zur Diagnose des irreversiblen Hirnfunktionsausfalles haben sich mit dem Fall der Jahi McMath in den USA bestätigt. Dr. med. Alan Shewmon analysierte diesen Fall während der Harvard Bioethik Konferenz 2018 — "Den Tod definieren".

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NORDWESTRADIO Gesprächszeit mit Gehard Focke

Ein immer noch sehr aktuelles Interview mit Gebhard Focke das erstmals im August 2012 von Nordwestradio im Rahmen der Reihe "Gesprächszeit" ausgestrahlt wurde.

Die von Gebhard Focke vorgebrachten Zweifel an der Definition des Hirntodes und den Tests zur Diagnose des irreversiblen Hirnfunktionsausfalles haben sich mit dem Fall der Jahi McMath in den USA bestätigt. Dr. med. Alan Shewmon analysierte diesen Fall während der Harvard Bioethik Konferenz 2018 — "Den Tod definieren".

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Todeszeitpunkt und Organspende: Wie tot sind Hirntote?

Hirntote reagieren möglicherweise auf Schmerz
Erst der wissenschaftliche Fortschritt hat Ende der 1960er-Jahre die Organtransplantation ermöglicht. Jetzt zeigen wissenschaftliche Befunde, wozu ein angeblich "hirntotes" Gehirn noch in der Lage - und wie wackelig das Konzept ist. Im Dezember 2008 stellte die "President's Commission on Bioethics" der USA fest, dass angesichts neuer Forschungsergebnisse nicht sicher gesagt werden könne, dass ein Hirntoter tatsächlich tot sei. Sein Gehirn könne noch die Temperatur regulieren, auf Infektionen reagieren - etwa mit Fieber - oder mit dem Hormon ADH die Urinausscheidung regulieren. Mit feinen Messinstrumenten aufgenommene Muster des "hirntoten" Gehirns deuteten gar darauf hin, dass es auf Schmerz reagiert.

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