Todeszeitpunkt und Organspende: Wie tot sind Hirntote?

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Süd­deut­sche Zei­tung 9. Juli 2012

Todes­zeit­punkt und Organ­spen­de: Wie tot sind Hirntote?

von Wer­ner Bartens

http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/todeszeitpunkt-und-organspende-wie-tot-sind-hirntote‑1.1299076

Aus­zug aus dem Artikel

Hirn­to­te reagie­ren mög­li­cher­wei­se auf Schmerz
Erst der wis­sen­schaft­li­che Fort­schritt hat Ende der 1960er-Jah­re die Organ­trans­plan­ta­ti­on ermög­licht. Jetzt zei­gen wis­sen­schaft­li­che Befun­de, wozu ein angeb­lich “hirn­to­tes” Gehirn noch in der Lage – und wie wacke­lig das Kon­zept ist. Im Dezem­ber 2008 stell­te die “President’s Com­mis­si­on on Bio­e­thics” der USA fest, dass ange­sichts neu­er For­schungs­er­geb­nis­se nicht sicher gesagt wer­den kön­ne, dass ein Hirn­to­ter tat­säch­lich tot sei. Sein Gehirn kön­ne noch die Tem­pe­ra­tur regu­lie­ren, auf Infek­tio­nen reagie­ren – etwa mit Fie­ber – oder mit dem Hor­mon ADH die Urin­aus­schei­dung regu­lie­ren. Mit fei­nen Mess­in­stru­men­ten auf­ge­nom­me­ne Mus­ter des “hirn­to­ten” Gehirns deu­te­ten gar dar­auf hin, dass es auf Schmerz reagiert.