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Presseschau: Die Tagespost – Thema Widerspruchslösung Nov. 2024

  • Wie die FDP den Tod zu betrügen sucht
    von Stefan Rehder vom 16.10.2024
    Dürfen bislang nur Patienten Organe entnommen werden, die sich zu deren Spende für den Fall bereit erklärt haben, dass bei ihnen der Hirntod diagnostiziert wurde, sollen sie diese künftig auch dann spenden können, wenn sie einen Herz-Kreislauf-Stillstand erleiden. Die Bioethik bezeichnet solche Personen als „Non-heartbeating-donor“ (NHBD). Um zu verstehen, was die Liberalen da eigentlich bezwecken, lohnt ein Blick in die Medizingeschichte… mehr dazu
  • Zu Herzstillstand und Organspende: Nur „lebfrische“ Organe sind geeignet
    Leserbrief von Anton Graf von Wengersky vom 07.11.2024

    Das Angebot von Organen, die für die Transplantation zur Verfügung stehen, möchte die FDP durch die Freigabe der Explantation nach Herz-Kreislauf-Stillstand erhöhen. Diesen Vorschlag kommentiert Stefan Rehder (DT vom 17. Oktober) informationsreich mit der Öffentlichkeit sonst gerne verschwiegenen Tatsachen.

    Einen Punkt zu den praktischen Zwängen bei der Durchführung der Organentnahme möchte ich noch ergänzen. In der Praxis sind nämlich für die Gewinnung transplantationsgeeigneter Organe zwei Vorbedingungen zu beachten, ohne die es nicht geht. Erstens: Transplantationsgeeignet sind nur „lebfrische“ Organe, also solche, die bis zum Beginn der Organentnahme beziehungsweise bis tief in die Organentnahme hinein vom intakten Kreislauf des Spenderpatienten versorgt werden. Und zweitens, das wird oft übersehen, die multiple Organentnahme ist eine Großoperation, an der eine Vielzahl von Ärzten, oft mehrere Ärzteteams mitwirken. Sie kann nicht wenige Minuten nach Eintritt eines Ereignisses begonnen werden, sondern bedarf der Vorbereitung und zeitlichen Fixierung des OP-Termins für alle Beteiligten.

    Der zweite Punkt (und nur so ist auch der Punkt 1 einzuhalten) zwingt in der Praxis dazu, einen „hirntoten“ Spenderpatienten am Sterben zu hindern und mit aller medizinischen Kunst am Leben zu erhalten, bis das Entnahmeteam vor Ort ist und mit der Großoperation begonnen werden kann. Der Sterbeprozess, falls ein solcher über die infauste Prognose hinaus überhaupt vorlag, wird hier jedenfalls erst durch die Entnahme-OP abgeschlossen. Würde der Spenderpatient vor dem Zugriff der zu organisierenden Organentnahme versterben, wären seine Organe für die Transplantation verloren. Denn Organe von Leichen (siehe Erstens) sind für die Transplantation nicht mehr geeignet.
    Noch prekärer ist die Situation aufgrund des zweiten Punktes bei der Organentnahme nach Herz-Kreislauf-Stillstand: Keinesfalls kann das zusammengetrommelte vielköpfige Ärzteteam den natürlichen Eintritt (oder Nichteintritt) des Herzstillstandes abwarten. Also bleiben nur zwei Möglichkeiten: Der Herzstillstand des Spenderpatienten wird ärztlich hergestellt, sobald das Entnahmeteam bereit ist. Oder der Spenderpatient wird in gesetzlich vorgeschriebenem zeitlichem Abstand nach seinem natürlich eingetretenen Herzstillstand wiederbelebt und, wie im Fall des „hirntoten“ Spenders, auch hier ärztlich bis in die Organentnahme-OP hinein am Leben gehalten. Anders ist also die Organentnahme nach Herz-Kreislauf-Stillstand nicht zu haben.Da stellt sich doch die Frage: Ist bei diesen Entnahmeumständen die heute in vielen Ländern schon praktizierte und jetzt von der FDP auch für Deutschland vorgeschlagene Organentnahme nach Herz-Kreislauf-Stillstand wirklich der Königsweg, um mehr Organe für die notleidenden Organempfänger zu bekommen?Anton Graf von Wengersky, 85567 Grafing
    Quelle: Die Tagespost, 7. November 2024

  • 4. Salzburger Bioethik-Dialoge: Medizin neu gedacht
    von Stefan Rehder vom 28.10.2024
    Denken hilft. Viel denken, hilft viel. Wie viel konnte am 10./11. Oktober in Salzburg besichtigt werden. Dort veranstaltete das „Salzburger Ärzteforum“ bereits zum vierten Mal die „Salzburger Bioethik-Dialoge“. Gemeinsam mit Kooperationspartnern wie der „Ärztekammer Salzburg“, der „Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde“, der „Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin“, der „Medizinischen Privatuniversität Paracelsus“ und der „Hospiz Bewegung Salzburg“ will das „Salzburger Ärzteforum“ mit dem Kongress-Format dazu beitragen, dass „Medizin und Fortschritt neu gedacht“ werden… mehr dazu